LFT - was nun ?

 
   
  Als eine der Rostocker Orgas für das LFT gehöre ich zu denen, die von Obsidia (wer auch immer sich hinter dem Pseudonym verbergen mag) im letzten Heft in der Kolumne niedergemacht wurden. Nicht genug, daß die Forumseiten unserer Homepage in der letzten Zeit nur noch zum Abkotzen über die Orgas, die Besserlesben und überhaupt die dummen Rostockerinnen, die erst Nachhilfe in Demokratie brauchen, mißbraucht wurden, jetzt muß ich diese miesen Angriffe auch in der Lespress lesen.
Wenn Obsidia vom LFT sowieso weder eine "Langzeitparty mit aphrodisierendem Effekt" noch "intellektuelle Erleuchtung" (die sie wohl brauchen könnte, vielleicht würde sie dann etwas sachlicher sein, vom Prinzip hat sie in manchen Dingen ja recht) erwartet, dann frage ich mich, warum regt sie sich da so auf ?
Weil wir so undemokratisch sind. Natürlich. Das ist ja auch der einfachste Vorwurf, den man (bzw. leider frau) einem Orga-Team machen kann. Bisher habe ich diese massiven Angriffe immer erst beim Abschlußplenum des LFT erlebt, wo dann jede, die irgendwie frustriert war, die Orgas dafür verantwortlich machen wollte. Das wurde in den letzten 2 Jahren etwas sachlicher. Aber damit, daß wir als Orgas im Vorfeld schon so angegriffen werden, mit Dreck beworfen geradezu, damit hatte ich nicht gerechnet.
Aber zum Vorwurf der mangelnden Demokratie. Wie soll denn Demokratie aussehen ?
Für mich so, daß wir Orgas alle wichtigen Fragen in großer Runde klären und dabei ein wesentliches Ziel bei Entscheidungen immer ist, so vielen Frauen wie möglich die Teilnahme am LFT zu ermöglichen. Dabei sollten die bisherigen Traditionen, Gepflogenheiten, Grundsätze der LFT's und auch die Kritik der letzten Jahre berücksichtigt werden.
Für Obsidia sieht Demokratie offenbar so aus, daß jede so viel und so unsachlich, wie sie nur kann, abkotzen darf. Und das überall, aber immer schön anonym.
Auf Nachhilfe in dieser Art Demokratie kann ich sehr gut verzichten.
Wir mußten das Forum der Homepage schließen, um nicht noch mehr Frauen zu verschrecken. Denn welche Frau, die erstmals zum LFT fahren will und diesen Schmutz liest, hat dann noch Lust dazu, sich selbst ein Bild zu machen, wieviel Party und Diskussion dort möglich ist ?
Und das wird viel sein, denn in unserem Orga-Team sind Frauen, "die nicht nur Sinn und Verstand, sondern auch Freude am Leben und Feiern haben".(Was Obsidia erst in ferner Zukunft erwartet.) Das LFT wird mitten im Kietz stattfinden.
Es gibt bereits die vielfältigsten Angebote für Workshops, Lesungen usw. Und Euch erwartet mit Sicherheit ein tolles Abendprogramm. Wir werden bald Einzelheiten bekannt machen.
Zu dem so umstrittenen Beschluß, daß transsexuelle Frauen erst nach abgeschlossener Umwandlung willkommen sind, nur soviel : Es war ein Kompromiß, der uns nicht leicht gefallen ist. Männerfreie Räume sind eine der Traditionen des LFT. Und daß diese Festlegung in den letzten Jahren so kritisiert worden wäre, daß wir dies hätten berücksichtigen sollen, ist mir nicht aufgefallen auf den LFT's.
Vielleicht hinkt das LFT da der Szene hinterher, mir persönlich wäre ein noch bunteres LFT auch lieber, ich habe keine Probleme mit Transsexuellen. Aber wenn das so ist, dann laßt uns darüber auf dem LFT reden und uns nicht jetzt niedermachen und beleidigen.
Übrigens, Obsidia, meine Söhne tragen kein Tütü und ich habe in den letzten 4 Jahren erlebt, wieviel offener die Frauen auf dem LFT gegenüber alleinerziehenden Lesben (wieso eigentlich allein ?) geworden sind. Vielleicht solltest Du einfach mal kommen und nicht nur meckern.
Gudrun Pflughaupt
 
  <- zur angesprochenen Obsidia-Kolumne in lespress 03/2001  
  -> Reaktion auf diesen Beitrag in lespress 05/2001  
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