kolumne

 

  Spitz wie ein Hörnchen  
 
Homosexualität ist bei Tieren eindeutig bewiesen worden. Das wird nicht nur Lesben Hoffnung machen, die ihre Katze nach dem Werfen ins Heim gebracht haben, weil sie hetera ist. Auch die Haustierbedarfsbranche hat bereits die Ohren hochgestellt und eine Marktlücke gewittert. Wäre es nicht wundervoll, wenn es endlich etwas andres gäbe als rote Halstücher für Hunde und langweilige Katzenklos. Chaps für Rüden oder kleine Gummidildos für Kofferfische wären ein super Mitbringsel für die befreundeten TierhalterInnen. Natürlich freuen auch wir uns darüber, weil wir uns , Sielmann, Grzimek und Cousteau sei es gedankt, von dem Vorwurf, der Dekadenz der Bourgeoisie verfallen zu sein, freisprechen können.
In den Kuriositätenecken diverser Zeitungen und Magazine tauchen vermehrt Meldungen über invertierte Zuchtbullen auf, die vor Kühen Reißaus nehmen, jedoch voll Begeisterung in Attrappen pimpern, die zuvor mit Moschus eingedieselt wurden.
Ein durchschnittliches Straußenpärchen gibt sich dem Paarungsritual etwa für zehn Minuten hin. Das reicht für so sensible und romantische Liebesschwüre wie: "Hast du einen Freund?", "Nein", "Gut. Ficken?", "Klar". Danach wird die Sträußin den Rest ihres Lebens in einem gottvergessenen Nest mitten in der Pampa verbringen, während Herr Strauß irgendwo den Kopf reinsteckt. Schwule Sträuße dagegen balzen mehrere Stunden, wippen lässig mit dem langen Hals, schnäbeln, schnattern und werfen ihr Gefieder rhythmisch hin und her. Dieses Verhalten konnte bislang auch in Homodiscos beobachtet werden. Von den lesbischen Straußendamen ist zu berichten, daß sie sich ohne viel Federlesens in einem Nest zusammenkuscheln und im Sonnenuntergang friedlich die Schnäbel aneinanderreiben.
Affen geben den weiblichen Homine Sapiensi wenigstens noch eine Chance, diesem abgenutzten Klischee zu entrinnen. Schimpansen und Schimpansinnen treiben es kunterbunt durcheinander, und homosexuelle Pärchen sind wohl durchaus in der Lage, Langzeitbeziehungen einzugehen, aber Monogamie ist nicht gerade ihre Stärke. Auch das klingt irgendwie vertraut. Interessant wäre herauszufinden, ob Cheeta vielleicht eher Jane zugetan war. Und sind Bubbels' Eifersuchtsanfälle gar der eigentliche Grund der gescheiterten Ehe Michael Jacksons?
In England hat ein schwuler Daniel Düsentrieb einen sogenannten gaydar erfunden. Das kleine Gerät soll in der Tasche vibrieren, wenn ein anderer Schwuler ebenfalls mit einem solchen Tuntendetektor in der Nähe ist. Leider scheint das Ding noch verbesserungsbedürftig zu sein, denn bei den ersten Versuchen sah sich der Tester zuerst von einer Horde Eichhörnchen verfolgt und dann von einem Dachs. Leider ist nicht bekannt, ob dies der Erstkontakt zwischen schwulen Hörnchen und Humanoiden war, die ihm mit aufrechtem Puschelschwanz hinterherhoppelten und ihm ihre Eicheln zeigen wollten. Was der Dachs dort gewollt hat, ist eher rätselhaft, denn diese Spezies ist zwar durch putziges Aussehen, jedoch nicht durch Freundlichkeit bekannt geworden.
Vielleicht Eichhörnchen ticken?


Stephanie Kuhnen