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Maggie
ist lesbisch, tritt ab und zu in der In-Bar "Cat's Ass" auf, hat ihr Studium
geschmissen und jobbt im Buchladen "Ten Percent". Und weil sie noch keine
bezahlbare Wohnung gefunden hat, übernachtet sie auch im Hinterzimmer des Buchladens.
Das alles erzählt sie natürlich so nicht ihrer Mutter, um den obligatorischen
Muttersorgen vorzubeugen. Als die sich allerdings scheiden lassen will und ihren
Besuch ankündigt (samt pubertierendem Sohn), gerät Maggies Leben ein wenig
aus den Fugen,hat sie sich doch gerade in die äußerst attraktive "umherreisende"
Künstlerin Kim verliebt.
Also baut sie Muttern zuliebe das Lügenkonstrukt etwas aus, mietet für
den Sommer als Haus-Sitterin die Wohnung einer Safer-Sex-Aktivistin, um zumindest eine anständige
Bleibe vortäuschen zu können, versteckt so gut wie möglich alle herumstehenden
Dildos und stellt Kim als "nette Mitbewohnerin" und "gute Freundin"
vor.
Das kann natürlich nicht gut gehen.
Nebenbei hat Frances, die Buchhändlerin und Eigentümerin von "Ten
Percent", allerlei Sorgen mit dem Zoll, allerdings auch überraschende Verbündete
und eine Verehrerin. Die ist nun widerum transsexuell und freundet sich mit Maggies
Mutter an. Maggies Bruder durchschaut schnell das ein oder andere, aber eben längst
nicht alles.
Das heitere Spiel kann beginnen, und natürlich läuft nicht alles glatt
und gerade bis zum Ende. Schließlich ist dies ein kanadischer Film und überhaupt
eine Komödie.
Als solche will dieser Film auch genossen werden. Zudem ist "Better than Chocolate"
gut photographiert, die Musik ist okay, und die Übersetzungen sind auch nicht
allzu schräg. Anne Wheelers Film sollte allerdings ob seiner Botschaft gerade
von unseren heterosexuellen Schwestern und Brüdern, Vätern und Müttern
gesehen werden - ob er das schafft? - Wir werden sehen; besser als eine der obligatorischen
sommerlichen Shakespeare-Freilichtaufführungen kommt er allemal daher.
ufa
Kinostart: 08.07.99
Photos: TiMe-Filmverleih |
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