Mi., 10. August 2005, 22.25 Uhr, 3sat  
 

 

Der kleine Herr Friedemann
Fernsehfilm nach einer Erzählung von Thomas Mann, Deutschland 1991
Der durch einen Sturz als Säugling verkrüppelte Kaufmann Johannes Friedemann lebt zurückgezogen mit seinen drei Schwestern und der bettlägerigen Mutter. Nach außen hin präsentiert er sich als Kunstliebhaber und Literaturkenner. Er spielt Geige und ist oft gesehener Gast des Theaters. Ein Versuch, in das Orchester aufgenommen zu werden, scheitert am Kapellmeister, was Johannes sehr verbittert. Er weiß von den Bemerkungen, die die Bürger der Stadt über ihn und seine wenig geistreichen Schwestern machen. Immer höher wird die Mauer, die er zwischen sich und der Außenwelt aufbaut. Er gaukelt sich einen "Seelenfrieden" vor, der jedoch mit der Ankunft eines neuen Bezirkskommandanten jäh gestört wird. Oberstleutnant von Rinnlingen hält Einzug in die Stadt und mit ihm seine anmutige Frau Gerda. Sie bezaubert Johannes vom ersten Augenblick an, als sie im Park an ihm vorbei reitet. In ihr sieht Johannes die Frau seiner Träume. Tag und Nacht denkt er nur noch an sie, beobachtet sie am Strand und im Theater. Als Sohn der Konsulin Friedemann stattet er ihr und dem Oberstleutnant einen Antrittsbesuch ab. Gerda hat als Neue in der Stadt einen schweren Stand und sieht in Johannes einen Verbündeten. Ihre Ehe mit dem Oberstleutnant ist kühl, sie hält sie nur zum Schein aufrecht und liebt ansonsten Frauen. Doch nicht einmal das bemerkt der vor Leidenschaft entfachte Johannes. Seine Selbstbeherrschung schlägt bald in Besessenheit um. Auf einem Fest, das die von Rinnlingens geben, wirft Johannes sich vor Gerda auf die Knie und gesteht ihr seine Liebe. Unter den Blicken der Gäste stößt Gerda Johannes empört fort. Für Johannes erscheint sein Leben, das ihm schon immer eine Qual war, nun gänzlich ohne Sinn. Gedemütigt geht er ins Wasser, um im Freitod Erlösung zu finden.
 
 

 

   
 

Fr., 12. August 2005, 22.30 Uhr, 3sat  
 

 

Vier Frauen gegen eine Bank
(El Palo) Spielfilm, Spanien 2001
Lola hat sich von ihrem Mann getrennt, weil er sie geschlagen hat, und lebt nun mit ihrem kleinen Sohn mehr schlecht als recht von ihrem winzigen Lohn als Putzfrau in einer Bank. Die Rechnungen wachsen ihr über den Kopf. Auch Maite, für die Lola gelegentlich putzt, geht es nicht viel besser. Ihr kürzlich verstorbener Mann hat weit über seine Verhältnisse gelebt und ihr nichts als Schulden hinterlassen. Silvia, Lolas beste Freundin, und die Gelegenheitsdiebin Pecholata werden die anderen Mitglieder des Quartetts, das sich fortan auf sehr eigene Art an das Projekt des Bankraubes macht: Ein Plan wird ausgeheckt, der bei seiner Realisierung aber zahlreiche Tücken offenbart. "Vier Frauen gegen eine Bank" ist eine kriminalistische Komödie, die kurzweilige Unterhaltung mit viel Sympathie für ihre vier Protagonistinnen mischt. Eva Lesmes drehte mit "Vier Frauen gegen eine Bank" nach mehreren Kurzfilmen ihren zweiten Spielfilm, in dem sie sowohl mit den Schwächen der Männer wie auch mit denen der Frauen auf sehr humorvolle und ironische Weise umgeht.
 
 

 

   
 

So., 14. August 2005, 14.30 Uhr, 3sat  
 

 

Sternstunde Spezial: Der Dalai Lama in der Schweiz
Ani Rita Riniker - Schweizerin und buddhistische Nonne

Das Gespräch mit einer Frau, die Brücken schlägtSchweiz 2005Wie andere Religionen wurde und wird auch der Buddhismus noch immer von Männern repräsentiert. Frauen erscheinen kaum in der Öffentlichkeit. Dennoch übt der Buddhismus gerade auf westliche emanzipierte Frauen eine besondere Anziehung aus. Blenden sie etwas aus? Die Schweizerin Ani Rita Riniker, seit 15 Jahren als tibetisch-buddhistische Nonne in Dharamsala tätig, gibt Meditationsanleitungen und Kurse über buddhistische Grundlagen. Irene Gysel spricht mit ihr über ihren Werdegang, über ihre Stellung als buddhistische Nonne und über den Besuch des Dalai Lama in Zürich.
 
 

 

   
 

So., 14. August, 13.30 Uhr, 3sat  
    gero von boehm begegnet: Hannelore Hoger
3sat-Gesprächsreihe
Hannelore Hoger, Schauspielerin und Regisseurin, spielt mit Vorliebe Frauentypen, die ihren eigenen Weg gehen - und das mit großem Erfolg. Für ihre Darstellung der resoluten Fernsehkommissarin Bella Block erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis in Gold. Film- und Fernsehproduktionen mit Alexander Kluge, Peter Zadek, Peter Palitzsch, Egon Monk und Helmut Dietl machten sie bekannt. Gero von Boehm spricht mit Hannelore Hoger unter anderem über ihre zahlreichen Rollen, den jüngsten Bella-Block-Krimi und ihr soziales Engagement.
 

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