Mi., 17. August 2005, 21:50 Uhr, Arte  
    Ein Tag mit Folgen
Nach dem Mord an Theo van Gogh
Reportage, Deutschland 2005
Regie: Karin Jurschik
Der Film beschäftigt sich mit den Fragen und Debatten, die der Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh in den Niederlanden und letztlich auch in Deutschland ausgelöst hat.
"Ich bin nur ein Dorfnarr, mir werden sie nichts tun." Diesen Satz äußerte der niederländische Filmemacher Theo van Gogh nur ein paar Tage, bevor er am 2. November auf offener Straße ermordet wurde. Der Täter ist Mohammed Bouyeri, ein Niederländer marokkanischer Herkunft. Er erschießt Theo van Gogh, schneidet ihm die Kehle durch und befestigt einen fünfseitigen Bekennerbrief mit einem Messer an dem verblutenden Körper. In diesem Brief bedroht er die Parlamentsabgeordnete Ayaan Hirsi Ali und klagt sie an, mit den Feinden des Islams gemeinsame Sache zu machen. Ayaan Hirsi Ali hatte kurz zuvor das Drehbuch zu van Goghs islamkritischem Film "Submission" verfasst. Theo van Gogh war ein Provokateur ohnegleichen. Er nannte den jüdischen Schriftsteller Leon de Winter einen "Gaskammer-Artisten" und den ebenfalls jüdischen Bürgermeister Amsterdams "Schirmherr der Ziegenficker", wobei die Ziegenficker für ihn die Muslime der Niederlande waren. In den letzten Jahren hatten sich van Gogh und Ayaan Hirsi Ali immer deutlicher der Strömung angeschlossen, die das Scheitern des "Multikulti-Traums" verkündete. Der Mord an van Gogh wird in den Medien als "ein Moment, der eine ganze Gesellschaft verändert" beschrieben. Der holländische Traum von multikultureller Offenheit verblasst.
 
       
 

Do., 18. August 2005, 18.00 Uhr, 3sat  
 

 

37 Grad: Teure Liebe - Frauen in der Schuldenfalle
Film von Uta Claus
"Hinter jeder Insolvenz steht auch eine Frau", sagt Annette Schmedt von der "Initiative bürgschaftsgeschädigte Frauen" in Berlin. An die Öffentlichkeit kommen jedoch nur die wenigsten Fälle. Die Frauen schämen sich. Frauen wie Jutta zum Beispiel, die für die Geschäfte ihre Mannes bürgte. Als dieser zu einer anderen Frau zog, kamen Banken und andere Gläubiger auf Jutta zu: 50.000 Euro Schulden hat sie nun. Uta Claus stellt zwei Frauen vor, die durch den "Reinfall ihres Lebens" klüger geworden sind.
 
 

 

   
  Fr. 19. August 2005, arte  
 

 

Themenabend: Die göttliche Garbo
Die Schauspielerin Greta Garbo wurde vor 100 Jahren als Greta Lovisa Gustafsson in Stockholm geboren. Sie drehte von 1922 bis 1941 insgesamt 27 Filme, um sich dann mit nur 36 Jahren für immer von der Leinwand zu verabschieden. So konsequent und öffentlichkeitsscheu, dass spätestens da ein Mythos geboren wurde, der sich als der beständigste in der gut 100-jährigen Geschichte des Films erwies. Skandalgeschichten aus ihrem Privatleben gibt es kaum. Insider munkeln, dass sie Mitglied des so genannten Knitting Circle (Nähkränzchen) ist, eines losen Kreises lesbischer Hollywoodgrößen. In der Zeit nach ihrem Rückzug taucht sie sporadisch in Europa auf den Feiern der Happy-Few auf, mit Churchill bei den Rothschilds oder bei Onassis, um sich dann völlig in ihr New Yorker Apartment zurückzuziehen. Erst 50 Jahre nach ihrem Rückzug starb die Garbo - immer noch unvergessen - in New York.
 
 

Fr. 19. August 2005, 22.15 Uhr, arte  
    Greta Garbo - Ein Leben
Dokumentation, USA/Großbritannien 2001
Bereits in ihren frühen Jahren in Hollywood beschloss die Garbo, keine Interviews mehr zu geben. So wurde sie zur Eiskönigin, die nichts so sehr wünschte, als allein gelassen zu werden, und die lediglich einen kleinen Kreis von Menschen an sich herankommen ließ. Nur mittels der Berichte dieser Freunde lässt sich der von ihr gewebte Schleier des Mystischen lüften, der die New Yorker Einsiedlerin in den letzten drei Jahrzehnten ihres Lebens vollständig verhüllte. Liebte sie es, Schauspielerin zu sein, hatte sie wirklich vor, sich nach dem ersten Flop ihrer Karriere endgültig von der Leinwand zurückzuziehen? Es sind Fragen wie diese, auf die der Film von Steve Cole eine Antwort gibt. Dabei zeichnet Cole durch reichhaltiges Archivmaterial, unter anderem mit Ausschnitten aus Filmen wie "The Flesh and the Devil", "Menschen im Hotel" und "Königin Christina", ihre unvergleichliche Karriere nach. Was auch immer über die Garbo gesagt werden kann, nichts relativiert ihre unvergleichliche Leinwandpräsenz, ihre magnetische Anziehungskraft und ihre strahlende Schönheit.
 
 

Fr. 19. August 2005, 23:10 Uhr, arte  
 

 

Die Kameliendame
Spielfilm, USA 1936
Die Geschichte ist allgemein bekannt: Eine Kurtisane in Paris verzichtet auf die Liebe ihres Lebens, um dem Ruf des geliebten Mannes nicht zu schaden, und stirbt an Schwindsucht.
 
 

 

   
 

Sa., 20. August 2005, 22.00 Uhr, 3sat  
    Patti Smith
live aus Bochum
"Muttergottes der Punkpoesie", "Hohenpriesterin der alternativen Szene", "Schamanin des Punkrock": Patti Smith schrieb als kompromisslose und radikale Künstlerin Musikgeschichte. Ihre Auftritte sind spirituell hochkonzentrierte
Rock-íní-Roll-Messen. In Bochum gibt die legendäre Sängerin, Songwriterin, Poetin und Künstlerin ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr.
 
       
 

So., 21. August 2005, 01.55 Uhr, VOX  
    Victor/Victoria
Komödie, USA/Großbritannien 1982
Um sich ihren Unterhalt zu verdienen, gibt sich die erfolglose Sängerin Victoria als der berühmte polnische Frauendarsteller Graf Victor Lisinky aus und begeistert mit ihrer vermeintlichen Travestie-Show ganz Paris. Der Schwindel droht jedoch aufzufliegen, als sich der knallharte Unterweltboss King Marchand in die Sängerin verliebtÖ
In seiner Komödie über zwei Travestie-Künstler setzte Hollywood-Legende Blake Edwards nicht auf derben Klamauk und Slapstick, sondern konzentrierte sich ganz auf die Geschichte und auf den Wortwitz in den geschliffenen Dialogen seines selbst geschriebenen Drehbuchs. Der Film basiert auf Reinhold Schünzels UFA-Komödie "Viktor und Viktoria" (1933), fügt allerdings den Aspekt der Homosexualität hinzu - eine Gratwanderung, die Edwards mit Bravour besteht, da er trotz seines humoristischen Spiels mit den Geschlechterrollen den Bogen nie überspannt. Das perfekte Timing der Gags, wunderbare Revuenummern und erstklassige Darsteller haben zudem dafür gesorgt, dass "Victor/Victoria" sieben Mal für den Oscar nominiert wurde, unter anderem in den Kategorien bestes Drehbuch, bester Hauptdarsteller und beste Hauptdarstellerin. Ausgezeichnet wurde schließlich allerdings nur die exzellente Filmmusik von Henry Mancini und Leslie Briscuesses.
 
       

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