|
|
|
|
Adelaide:
Erzbischof für rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare |
|
|
Ein hoher katholischer
Würdenträger hat sich für eine rechtliche Gleichstellung homosexueller
Partnerschaften ausgesprochen. Der Erzbischof von Adelaide erklärte bei einer
Anhörung des südaustralischen Parlaments Mitte März, er unterstütze
einen Gesetzentwurf zur weitgehenden Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare
mit Eheleuten. Als einzige Bedingung nannte Erzbischof Philip Wilson, dass gleichgeschlechtlichen
Partnerschaften nicht mit der Ehe gleichgesetzt dürften. Wörtlich sagte
der Erzbischof: "Wir sehen die Ehe als eine einzigartige Form der der Beziehung
anÖ.aber wir müssen uns auch der Tatsache stellen, dass in unserer Gesellschaft
Menschen auch in anderen Beziehungsformen leben." Deren Rechte müssten
geschützt werden. Ein Sprecher einer schwul-lesbischen Organisation Bürgerrechtsorganisation
begrüßte die Stellungnahme von Erzbischof Wilson. |
|
|
|
|
|
Kampala:
Lieber Homophob als Hilfe für Aidskranke anzunehmen |
|
|
Der Streit in
der Anglikanischen Kirche um das Thema Homosexualität wird jetzt gar auf dem
Rücken afrikanischer Aidskranker ausgetragen. Bischof Jackson Nzerebende Tembo
hat eine 350 000-Dollar-Spende der Diözese Central Pennsylvania der Episkopalen
Kirche in den USA zurückgewiesen, weil sie die Weihe des offen schwulen Gene
Robinson zum Bischof unterstützt hatte. Der ugandische Bischof Jackson sagte
zur Begründung, das Geld sei "schmutzig". Die anglikanischen Ugander
gingen gar soweit, die Ablehnung der Spende nicht dem Bischof der Diözese Central
Pennsylvania direkt mitzuteilen. Statt dessen wurde die Rückweisung der Spende
auf der Webseite einer konservativen Gruppierung der Episkopalen Kirche veröffentlicht.
Uganda gehört zu den Ländern, die weltweit die höchste HIV/Aids-Rate
haben. Homosexualität ist illegal in Uganda und wird mit lebenslanger Haft bestraft |
|
|
|
|
|
Edinburgh:
Schottlands Bischöfe geizen nicht bei schwuler Gleichberechtigung |
|
|
Schottlands Episkopale
Kirche hat sich für die Ordinierung von "praktizierenden Homosexuellenî
ausgesprochen. Mit dieser Erklärung habe die schottischen Bischöfe den
weltweiten Streit in der anglikanischen Kirche über die Ordinierung von Schwulen
und Lesben sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften weiter angeheizt.
Seit dem anglikanische Diözesen in Kanada schwulen und lesbischen Paaren ihren
Segen erteilen und die Episkopale Kirche in den USA den offen schwulen Gene Robinson
zum Bischof geweiht hat, gärt es in der anglikanischen Kirche. Die lesben- und
schwulenfeindlichen anglikanischen Diözesen Asiens, Afrikas und sowie die des
australischen Sydney hatten im Februar bei einer Tagung in Irland einen zunächst
zeitliche begrenzten Ausschluss der us-amerikanischen und kanadischen Anglikaner
aus dem höchsten anglikanischen Gremium durchgesetzt. |
|
|
|
|
|
Sydney:
Lesbisch-schwules Schulbuch soll verboten werden |
|
|
Das Verbot eines
Kinderbuches, in dem lesbische und schwule Eltern vorkommen, fordert eine der Oppositionsparteien
des australischen Föderationsstaates New South Wales (NSW). In einem Buch aus
der Serie "The Rainbow Cubby House and Koalas on Paradeî wird die Geschichte
eines Mädchens mit zwei Müttern erzählt, das Besuch von einem Jungen
mit zwei Vätern besucht wird. In einem anderen kommt ein Mädchen vor, dass
sich als Koala kostümiert und mit seinen beiden Müttern eine Parade besucht.
Es sei nicht angemessen, dass bereits fünf und sechs Jahre alte Kinder Geschichten
über gleichgeschlechtliche Eltern lesen könnten, sagte der Fraktionsvorsitzende
der National Partei, Andrew Stoner. Die Bücher wurden von Vicki Harding und
ihrer acht Jahre alten Tochter Brenda geschrieben. Vickie, Tochter Brenda und Jackie,
die Lebenspartnerin von Harding, waren die Ehrengäste der diesjährigen
Mardi-Gras-Parade in Sydney. |
|
|
|
|
|
San
Francisco: Weitere Hürde auf dem Weg zur Homoehe genommen |
|
|
Zu Hunderten
zogen Schwule und Lesben am 15. März jubelnd durch die Castro Street in San
Francisco. Der Grund für die ausgelassene Freude war das Urteil eines Gerichts,
dass das gesetzliche Verbot der Homoehe in dem Sonnenscheinstaat als Verstoß
gegen die Verfassung erklärte. Es gebe "keinen vernünftigen Grund",
Schwulen und Lesben die Ehe zu verweigern, hatte Richter Richard Kramer in der Urteilsbegründung
gesagt. San Franciscos Bürgermeister Gavin Newsom, der im vergangenen Jahr die
Türen der Standesämter für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet
hatte, warnte jedoch vor voreiliger Freude. Er sei sich sicher, dass gegen das Urteil
Berufung eingelegt werde. Genau das hat Gouverneur Arnold Schwarzenegger vor. Schwarzenegger
hat keine Einwände gegen eine Bürgerliche Partnerschaft für schwul-lesbische
Paare. Der Ex-Schauspieler ist jedoch ein erklärter Gegner die Ehe für
Schwule und Lesben. |
|
|
|
|
|
Chicago:
Homophob bis zum Anschlag |
|
|
Auch nach dem
öffentlichen Selbstouting seiner Tochter Marcia als Lesbe zieht der amerikanische
Politiker und Journalist Alan Keyes mit gewohnt extrem homophober Rhetorik zu Felde.
Vor einer Versammlung der christlichen Rechten wetterte Keyes: "Die Homosexuellen
zerstören Amerika." Dass Richter über die Verfassungsmäßigkeit
von Homoehen entscheiden könnten nannte Keyes eine Form der "Tyrannei".
Das Verfassungsgebot der Trennung von Kirche und Staat ist in den Augen von Keyes
eine Fiktion. Die amerikanischen Gesetze beruhten nämlich auf der Bibel, glaubt
Keyes. Während des Kongresses zur Nominierung des Präsidentschaftskandidaten
der Republikaner im vergangenen Jahr beschimpfte Keyes Schwule und Lesben als "selbstsüchtige
Hedonisten". Das treffe "per Definition" auch auf die lesbische Tochter
von US-Vizepräsident Dick Cheney, betonte Keyes auf Nachfrage ausdrücklich. |
|
|
|
|
|
New
York: Martina und das Marketing |
|
|
Martina Navratilova
hat ein Unternehmen verklagt, das mit ihrem Namen für eine Kreditkarte für
den lesbisch-schwulen Markt wirbt. Die neunfache Wimbledon-Siegerin entzog Ende 2004
dem Unternehmen ihre Erlaubnis, ihren illustren Namen weiterhin zur Bewerbung der
Kreditkarte in der Gay Community zu benutzen. Navratilova war die neue Marketingkampagne
für die Rainbow Card nicht genehm. Dem Unternehmen Do Tell war Navratilovas
Wunsch jedoch nicht Befehl. Es warb weiterhin mit der Tennisgöttin für
die Karte. Das jedenfalls behauptet Navratilova und verklagte das Unternehmen auf
75 000 Dollar oder umgerechnet 56 000 als Entschädigung. Aber "La Navratilovaî
wirbt weiterhin für Unternehmen aus der Gay Community. Das lesbische Reiseunternehmen
"Olivia Travelî (www.olivia.com) hat die Tennisspielerin
als das neue "Face" verpflichten können. Bei ihren Tennisspielen wird
Navratilova in Zukunft das Logo von "Olivia Travel" auf ihrem Tennisdress
tragen. |
|
|
|
|
|
Wien:
Lips von Lipstrill pfeift nicht mehr |
|
|
Eine illustre
Persönlichkeit ist nicht mehr unter uns. In Wien starb Mitte März im Alter
von 80 Jahren die Kunstpfeiferin Jeanette Baroness Lips von Lipstrill. "Ich
pfeife mich durchs Leben, bis ich tot umfalle" - so beantwortete sie im Vorjahr
anlässlich der Verleihung des Goldene Verdienstzeichens der Republik Österreich
die Frage nach dem Ende ihrer Karriere. Die Varietekünstlerin mit dem klangvollen
Namen kam 1924 in Böhmen zur Welt und war in den ersten vierzig Jahren ihres
Lebens ein Mann und hieß Rudolf Schmidt. Der Sudentendeutsche begann nach der
Vertreibung aus seiner Heimat seine Revuekarriere in München. Von da aus reiste
er 1964 als Schmidt nach Kairo und kam nach einer operativen Geschlechtsumwandlung
eben als Jeanette Baroness Lips von Lipstrill zurück nach Europa. Die Kunstpfeiferin
stand mit Frank Sinatra, Edith Piaf, Marlene Dietrich und Josephine Baker gemeinsam
auf der Bühne. |
|
|
|
|
|
Washington:
Maulkorb für Second Lady |
|
|
Die Parteistrategen
der Republikaner haben der Gattin von US-Vizepräsident Dick Cheney einen Maulkorb
verpasst. Als Starrednerin auf dem Parteitag der Republikaner von Oregon möge
sie doch bitte nicht ihre Meinung über die Homo-Ehe kundtun, wurde Lynne Cheney
eingebläut. Die Second Lady hatte kurz zuvor die Parteifürsten mit ihrer
öffentlichen Ablehnung eines Verfassungszusatzes zum Verbot der Homo-Ehe in
helle Aufregung versetzt. Die Regelung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften solle
den Bundesstaaten vorbehalten sein, befand die Mutter einer offen lesbischen Tochter.
Eine Ansicht, die vor vier Jahren auch Gatte Dick im Wahlkampf vertreten hatte. Inzwischen
aber ist der Vizepräsident auf die Linie seines Chefs George W. Bush eingeschwenkt
und verteufelt die Homo-Ehe. Die Ablehnung der rechtlichen Gleichstellung homosexueller
Partnerschaften haben die Republikaner, neben dem Irak-Krieg und dem Kampf gegen
Terrorismus zu ihrem zentralen Wahlkampfthema erklärt. (ml) |
|
|
|
|
|
London:
Gleichgeschlechtliches Landkartenlesen |
|
|
Hier mal wieder
ein wunderbare Folge aus der Serie: "Studien, die keine braucht." Britische
Forscher um den Psychobiologen Qazi Rahman wollten wissen: lesen Schwule und Lesben
Landkarten anders als ihre heterosexuellen Artgenossen. Untersucht wurde das Landkartenleseverhalten
von 80 hetero- und homosexuellen Männern und Frauen. Resultat: schwule Männer
verhalten sich beim Lesen von Landkarten ähnlich wie Frauen, zeigen aber auch
die typischen Orientierungsstrategien heterosexueller Männer. Lesbischen Frauen
hingegen lesen Landkarten nicht anders als andere Frauen auch. Heterosexuelle Männer
orientierten sich hauptsächlich an Himmelsrichtungen und Entfernungen. Frauen
merkten sich die Strecken dagegen vor allem anhand von markanten Punkten und Gebäuden,
beispielsweise Kirchen. Die befragten homosexuellen Männer verwendeten zu ihrer
Orientierung beide Strategien. |
|
|
|
|
|
Salem:
Todesstrafe für Lesbenmörder |
|
|
Keine Gnade zeigte
das Oberste Gericht des US-Staates Orgeon im Fall von Robert Acremant. Es bestätigte
das Todesurteil gegen Acremant. Der Spediteur hatte 1995 ein lesbisches Paar umgebracht
und ausgeraubt. Vor Gericht hatte Acremant die Tat gestanden, jedoch widersprüchliche
Aussagen über sein Motiv gemacht. Mal sagte er, er habe die 53 Jahre alte Roxanne
Ellis und ihre 42-jährige Lebenspartnerin Michelle Abdill aus Lesbenhass getötet.
Dann wiederum gab er Geldgier als Grund an. Die Staatsanwaltschaft war überzeugt,
dass es sich um einen Raubmord handelte. Acreman sei einer Stripperin aus Las Vegas
verfallen gewesen und habe dringend Geld benötigt, um teure Geschenke für
seine Geliebte kaufen zu können. Die Stripperin hatte ausgesagt, ihre Beziehung
zu Acremant sei ausschließlich "auf Geld basiert" gewesen. Die Gay
Community von Oregon zeigte sich davon überzeugt, dass Lesbenhass das Motiv
gewesen sei. Die beien Frauen waren bekannte Aktivistinnen. |
|
|
|
|