Lespress - fern sehen  
  Di., 11. Oktober, 00.15 Uhr, ZDF
Das kleine Fernsehspiel
En Garde
In der Reihe "Aufwachsen in Europa"
En GardeAlice ist 16, als sie von ihrer Mutter in ein katholisches Erziehungsheim gesteckt wird. Sie unterscheidet sich sehr von den lauten, aufsässigen Mädchen dort - vor allem durch ihr hypersensibles Hörvermögen, durch das sie ihre Umwelt differenzierter, aber auch bedrohlicher wahrnimmt als die anderen. Das kurdische Mädchen Berivan, die im Heim auf den positiven Bescheid ihres Asylantrages wartet, wirbt um Vertrauen der introvertierten Alice - und die beiden nähern sich an. Doch die Freundschaft droht zu zerbrechen, als Berivan sich in Ilir verliebt. Plötzlich eskaliert die Situation im Heim auf dramatische Art und Weise. Ayse Polat zeichnet einen atmosphärisch dichten Film, der sich auf subtile Weise mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auseinander setzt. Elegant umschifft sie Klischees und betreibt stattdessen feinfühlige Charakterstudien und Beziehungsanalysen. Erfahrungen sammelte sie in Begegnungen mit jungen Frauen, die in Heimen aufwuchsen.



Do., 13. Oktober, 20.15 Uhr, WDR
Tatort - Fette Krieger
Mona und Lena Odenthal kurz vor...
Mit einer großen Release-Party stellt das Rap-Duo "Fette Krieger" in Ludwigshafen seine neue CD vor. Zur Überraschung von Bandmitglied Krieger, von Manager Thilo und von Freundin Mona verkündet MC Fett, dass er aus dem Erfolgs-Projekt "Fette Krieger" aussteigt. Er will raus aus dem Kommerz, zurück zur credibility und mit seinem Bruder Rokko neu anfangen. Bevor sich herausstellen kann, ob Fett es wirklich ernst meint oder nur heftig provozieren will, stirbt er nach einem Sturz aus dem Fenster. Rokko ist überzeugt, dass der enttäuschte Krieger seinen Bruder umgebracht hat und schwört, ihn zu rächen. Er bedroht DJ Krieger, der sofort abhaut und untertaucht. Die Digicam, mit der Fett kurz vor seinem Tod noch Aufnahmen gemacht hat, bleibt verschwunden und mit ihr mögliche Hinweise auf den Täter. Für Lena Odenthal und Mario Kopper sind alle, die Fett zurückgewiesen hat, verdächtig. Während Kopper den Spuren Kriegers folgt, lässt Lena sich von Mona hinter die Kulissen des Musikgeschäfts führen. Denn es wird immer deutlicher, dass die Motive aller Beteiligten mit den Gesetzen des Musikbusiness verquickt sind. (Jaja, liebe Ulrike-Folkerts-Fans: dies ist der Tatort, in dem Lena Odenthal eine Frau küsst.;-))



Do., 13. Oktober, 23.15 Uhr, SWR
Die Frauen von Ravensbrück
Ein Film von Loretta Walz
Bei den Dreharbeiten in RavensbrŸckMehr als 200 Interviews mit Überlebenden der berüchtigten Frauen-Konzentrationslager Moringen, Lichtenburg und Ravensbrück hat die Autorin in den letzten 25 Jahren geführt. Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung im April 2005 gestaltet Loretta Walz nun den großen Dokumentarfilm über diese Frauen.
Der Film will durch die lebhaften, tief beeindruckenden Aussagen der zahlreichen Zeitzeuginnen, aber auch durch seine künstlerische Gestaltungsweise einer ganzen Generation von Frauen des 20. Jahrhunderts - der von ihr bewiesenen Würde und Stärke - ein Denkmal setzen.






Fr. 14. Oktober, 01.05 Uhr, ARD
Two girls in love
(The incredibly true adventures of two girls in love)
Spielfilm USA 1995
Two girls in loveDas rebellische Waisenmädchen Randy Dean lebt bei ihrer lesbischen Tante Rebecca und hat eine verheiratete Geliebte: Wendy . Sie ist fasziniert von Comics und träumt von einer eigenen Rockband. An die Schule verschwendet sie wenig Gedanken. Die Außenseiterin hat sich eine raue, rebellische Schale zugelegt, damit sie die Beleidigungen nicht mehr treffen. Nach der Schule jobbt sie an einer kleinen Tankstelle und sieht dort die junge Afroamerikanerin Evie Roy, die aufgeregt ist, weil ihr nagelneuer Geländewagen scheinbar zu wenig Reifendruck hat. Randy ist von der schönen Evie fasziniert und erfährt, dass sie auf dieselbe Highschool gehen. Doch damit enden schon ihre Gemeinsamkeiten. Evie liebt klassische Literatur und Opern, doch sie findet an der burschikosen Randy Gefallen. Als sie sich das nächste Mal in der Schultoilette zum heimlichen Zigarettenrauchen treffen, werden sie prompt mit Nachsitzen bestraft. Evie und Randy lernen sich bald näher kennen, und aus dem ersten schüchternen Händchenhalten wird eine leidenschaftliche Romanze, die freilich bei ihren Schulfreundinnen auf Ablehnung stößt. Auch Randys Tante ist von der feinen Evie wenig begeistert. Evie kümmert sich jedoch nicht darum und lädt Randy in Abwesenheit ihrer Mutter Evelyn zu einer Geburtstagsfeier ein. Als Evelyn zurückkehrt, findet sie im Haus ein Chaos und im Bett das junge Liebespärchen vor. Randy und Evie fliehen Hals über Kopf in ein Motel. Bald stehen sämtliche Verwandten und Freunde vor der Tür. Evies Mutter und Randys Tante sind sich verblüffend einig, als sie sich über die beiden ereifern, aber damit stärken sie nur die verschworenen Bande der jungen Liebe.
Maria Maggenti drehte ihren autobiographisch getönten Debütfilm für nur 60.000 Dollar in knappen 21 Tagen in New York, wobei die Darsteller aus der New Yorker Theaterszene zunächst auf ihre Gagen verzichteten. Mit dem Etikett "lesbischer Film" kann sie nichts anfangen: "Mein Film handelt von der ersten Liebe und wie sich alles ändert, wenn man zum ersten Mal verliebt ist. Er ist in konventioneller Weise gedreht und auch erzählt. Der Inhalt ist subversiv, nicht die Form." So entstand eine charmante, nur etwas andere Teenager-Romanze mit zwei hinreißend-frischen Darstellerinnen: Maria Maggenti erzählt ihre soziale Parabel mit der Freude an einem schönen Märchen - wie bei jeder wirklich guten Liebesgeschichte.

Wir beppern aber grade drum und sehr gern das Etikett "lesbisch" drauf.;-)



Mo., 17. Oktober, 20.15 Uhr, ZDF
Die Leibwächterin
Thriller
Barbara Rudnik als Johanna SieberPersonenschützerin Mona Dengler hat den Auftrag, über die Sicherheit der Vorsitzenden des EU-Landwirtschaftsausschusses, Johanna Sieber, zu wachen, gegen die ein Unbekannter wirre Drohungen geäußert hat. In der Boulevardpresse läuft eine schmutzige Kampagne gegen Johanna. Sie führe ihre Ehe nur zum Schein, sei in Wahrheit lesbisch. Johanna begreift sofort, dass diese Attacke in Wahrheit einer kontroversen EU-Verordnung gilt, die sie gegen alle Widerstände im Ausschuss durchboxen will. Offensichtlich ein Versuch, sie politisch auszuschalten. Wie sie Mona im Vertrauen gesteht, sind die Behauptungen der Presse sogar zutreffend. Ihr Mann und sie haben sich arrangiert.
Was Johanna nicht ahnt: Die Drahtzieher der Pressekampagne haben über ihren Kontaktmann Frank auch Mona in der Hand und erpressen sie mit einem vertuschten Fehler aus LKA-Zeiten, ihnen vertrauliche Informationen aus Johannas Umfeld zuzuspielen. Mona leidet unter dem Doppelspiel; die seit ihrer Scheidung allein erziehende Mutter weiß aber auch, dass sie ohne ihren Job niemals in der Lage wäre, das teure Sportinternat für ihren einzigen Sohn Philipp zu finanzieren. Und nur dort weiß sie Philipp, der früher drogenabhängig war, einigermaßen in Sicherheit.
Hinter der Erpressung steckt ein großer internationaler Konzern, der mit der Durchsetzung der von Johanna geforderten schärferen EU-Richtlinie erhebliche finanzielle Verluste zu befürchten hätte. Nachdem feststeht, dass die Politikerin nicht einzuschüchtern ist, fassen Johannas Widersacher den Plan, sie aus dem Weg zu schaffen. Mona soll wegsehen. Falls sie sich weigert, droht Frank, ihren Sohn Philipp wieder anzufixen.
Inzwischen aber hat Mona den Kampf gegen ihre Erpresser aufgenommen, ihr polizeiliches Gespür bringt sie auf die Spur von Frank und seinen Hintermännern. Aber nach wie vor steht die Drohung gegen Philipp, und Mona ist hin- und hergerissen zwischen Pflichtbewusstsein und Sympathie für Johanna auf der einen Seite und der Angst um das Wohl ihres Sohnes auf der anderen. Eine paar entspannte Tage außerhalb Berlins sollen Johanna Klarheit über ihre nächsten politischen Schritte bringen. Sie bringen sie aber vor allem zu dem Geständnis, dass sie Mona sehr attraktiv findet. Mit Johanna zusammen kommt Mona zum ersten Mal seit langem wieder zur Ruhe.
Monas Versuch, die Erpresser mit einer Gegendrohung zur Aufgabe zu bewegen, scheitert. Jetzt soll ein professioneller Killer Johanna töten. Mona weiß, dass sie die Wahrheit nicht länger verbergen kann. Als Johanna ihrerseits ein Geständnis macht, spitzt sich die Lage dramatisch zu...

-> siehe auch:
TV-Tipp des Monats



Donnerstag, 20. Oktober 2005, 20.15 Uhr, WDR
Tatort - Gewaltfieber
Eine Tat wie im Gewaltrausch: Im Lehrerzimmer eines Gymnasiums werden die Leichen von drei Lehrern und einem Schüler gefunden, durch ein Dutzend Schüsse getötet. Nicht nur Jacky Bräutigam, der die Toten gefunden hat, auch Lena und ihr Team sind von dem Anblick erschüttert. Die Waffen liegen neben dem Schüler Paul Cordes. Damit scheint offensichtlich, wer der Amokschütze war.
Lena Odenthal hört nicht auf, nach Motiven und Hintergründen zu fragen. Sie ist sicher, dass etwas vertuscht werden soll und fragt sich, ob Paul wirklich der einzige Täter gewesen ist. Zu Koppers Überraschung gibt eine weitere Untersuchung der Spuren ihr recht: Paul Cordes ist ermordet worden.



Fr., 21. Oktober, 00.35 Uhr, VOX
Julies Geist
Thriller, Deutschland/Schweiz 2001
Julie besucht eine Modeschöpferschule und benötigt dringend Geld, um sich Stoffe für eine wichtige Modenschau zu kaufen. Natascha, eine verwöhnte Studentin, will nach New York ziehen. Da ihre Mutter ihr kein Geld geben will, stiehlt Natascha zu Hause eine wertvolle Ikone.
Mit gestohlenen Stoffen auf der Flucht, rennt Julie zeitgleich mit Natascha über die Straße. Ein Auto weicht Julie notgedrungen aus, trifft dafür Natascha tödlich. Im Sterben bittet Natascha Julie, die Ikone zurückzubringen. Julie sieht in der Ikone jedoch die Rettung für ihre Modeschau und beschließt, sie zu versetzen.
Aus Angst um ihren Seelenfrieden mischt sich Natascha nun als Geist in Julies Leben ein. Zunächst ist Julie nur wenig begeistert von ihrer neuen ständigen Begleiterin. Doch schon bald entwickelt sich eine Freundschaft und die beiden merken, dass sie als Team unschlagbar sind...
Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin Bettina Wilhelm erzählt mit ihrem außergewöhnlichen Film über die Seelenverwandtschaft von Julie und Natascha die Geschichte einer Frauenfreundschaft erfrischend neu. "Julies Geist" wurde 2002 beim WorldFest Houston, dem drittältesten Filmfestival Nordamerikas, als bester Spielfilm ausgezeichnet



Sa., 22. Oktober, 22.40 Uhr, Arte
Die Dirigentin Simone Young
Von Australien an die Alster
Simone Young
Simone Young ist 1961 in Sydney geboren und studierte bereits mit 15 Jahren Komposition und Klavier am Sydney Conservatorium. 1987 ging sie nach Deutschland, um zunächst als Korepetitorin an der Kölner Oper zu arbeiten. In Berlin, Bayreuth und Paris assistierte sie dann Daniel Barenboim, der ihr zum künstlerischen Durchbruch verhalf. Von 2001 bis 2003 war sie Generalmusikdirektorin des Opernhauses Sydney. Seit der Spielzeit 2005/2006 ist sie Intendantin und Generalmusikdirektorin der Hamburgischen Staatsoper und damit Chefdirigentin der Philharmoniker Hamburg. Das Pendeln zwischen den Kontinenten gehört für die temperamentvolle Musikerin zum Beruf. Der Film begleitet Simone Young auf einer Reise von Europa nach Australien und wieder zurück. An berühmten Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, der Berliner Staatsoper Unter den Linden und der Sydney Opera beobachtet das Kamerateam die Arbeit der vielseitigen Künstlerin vor und hinter den Kulissen. Ob auf dem Podium oder im Interview - ihre Ausdruckskraft ist bezwingend, ihre Begeisterung ansteckend. Im Film erzählt sie von ihrer Arbeit mit Orchestern und Sängern, von den Herausforderungen ihres Dreifachpostens als Intendantin, Generalmusikdirektorin und Chefdirigentin in Hamburg, von den Geheimnissen der Dirigierkunst und von ihrer Heimat Australien. Wenn die Superstars der Klassikszene über ihre Erfahrungen mit Simone Young berichten, geraten sie schnell ins Schwärmen. Das Filmteam trifft Daniel Barenboim und Plácido Domingo, die der Künstlerin nicht nur ihre Bewunderung aussprechen, sondern auch überraschende Einblicke in das Dirigierhandwerk gewähren. Darüber hinaus kommen Persönlichkeiten zu Wort, die in Simone Youngs künstlerischem und privatem Leben eine wichtige Rolle spielen: die Eltern in Sydney, Orchestermusiker und Sänger. Der Film zeigt, dass man bei Simone Young vor Überraschungen nicht sicher ist: So erfährt man unter anderem, warum in ihrer Mozart-Interpretation plötzlich eine Melodie von den Beatles auftaucht.



So., 23. Oktober, 23.45 Uhr, Kabel1
Thelma & Louise
Road Movie, USA, 1991
Thelma und LouiseThelma führt mit ihrem Mann Darryl ein ziemlich unbefriedigendes Leben als Ehe- und Hausfrau. Zusammen mit ihrer Freundin, der Kellnerin Louise, will sie nun ihrem frustrierenden Alltag auf einem Wochenendtrip in die Berge entfliehen. Doch der Ausflug wird zum schrecklichen Albtraum: Als ein Betrunkener versucht, Thelma auf einem Parkplatz zu vergewaltigen, erschießt Louise den Mann. Beide fliehen in Richtung Mexiko - doch die Polizei sitzt ihnen bereits im Nacken.






Do., 27. Oktober, 20.15 Uhr, WDR
Tatort - Die Zärtlichkeit des Monsters
Diesmal ist Lena Odenthal nicht nur Jägerin, sondern auch Gejagte. Der Mann, der sie töten will: Hans-Martin Carsdorff. Carsdorff, einst erfolgreicher Schauspieler und Publikumsliebling, sitzt nach dem Mord an seiner Freundin hinter Gittern. Lena Odenthal ist für seine Verhaftung und Verurteilung verantwortlich. Durch sie hat er Ruhm, Ansehen und Karriere verloren. Jetzt will er Rache.



Do., 27. Oktober, 20.40 Uhr, Arte
Themenabend: Was uns auf den Nägeln brennt
Was bin ich, Mann oder Frau? .
Dokumentation, Frankreich 2005
Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die in einem Männerkörper, und die eines Mannes, der in einem Frauenkörper geboren wurde. Was spielte sich in ihrem Inneren ab, bevor sie ihr seelisches mit ihrem anatomischen Geschlecht in Einklang brachten? Die beiden außergewöhnlichen Schicksale werden vorurteilslos geschildert, denn es geht hier in erster Linie um allgemein menschliche Fragen.



Do., 27. Oktober, 22.15 Uhr, Arte
Anleitung zum Glücklichsein
Dokumentarfilm, Norwegen 2003
Regie: Line Hatland
Regisseurin Line HatlandLässt sich Glück messen? Kann man den Grad der eigenen Glückseligkeit oder der eines anderen Menschen auf einer Skala abbilden? Die norwegische Filmemacherin Line Hatland versucht in ihrer "Anleitung zum Glücklichsein" zu ergründen, warum manche Menschen mit ihrem Leben offenkundig zufriedener sind als andere. Dabei stützt sie sich sowohl auf spezielle wissenschaftliche Forschungen, die dieser Frage seit langem nachgehen, als auch auf ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle. Das Ergebnis ist ein subjektiver und kritischer Film, der sich - mit einem Schuss Ironie - durchaus als "Leitfaden des Glücks" verstehen lässt.



Sa., 29. Oktober, 01.55 Uhr, MDR
Full of Grace
Kurzfilm, Belgien 1987
Buch + Regie: Nicole von Goethem
Ein Film über das geheimnisvolle Leben der Karyatiden. Eine Allegorie über Frauen, die die sexuelle Last loswerden wollen, die ihnen von den männlich geprägten Traditionen der westlichen Zivilisation aufgebürdet wurde.



Sa., 29. Oktober, 13.30 Uhr, ARD
Rita Süßmuth
höchstpersönlich
Film von Thorsten Jeß
"Rita Süssmuth ist heute eine eigenständige politische Instanz", sagt eine gute Freundin über sie und "als wir uns zu Zeiten der Studentenrevolte kennen lernten, war sie überhaupt nicht politisch aktiv". Die ARD-Reihe "höchstpersönlich" porträtiert die ehemalige Familien- und Frauenministerin und Bundestagsvizepräsidentin und kommt dabei bisweilen zu überraschenden Einsichten. Rita Süssmuth hat sich in der Politik nie verbiegen lassen und bei aller Loyalität zu ihrer politischen Heimat, der CDU, ihr eigenständiges Profil bewahrt. Die Anliegen von Frauen, Familien, Migranten hat sie in den Mittelpunkt ihres politischen Handelns gestellt und wirkungsvoll vertreten. "Wer nicht kämpft, hat schon verloren", heißt ein Buchtitel von ihr, es ist gleichzeitig ihr politisches Motto.HR-Autor Thorsten Jeß hat die beliebte Politikerin auf Reisen durch Deutschland und Österreich aber auch daheim in Neuss mit der Kamera begleitet. Dabei sind ihm einige Beobachtungen gelungen, die es in der politischen Berichterstattung nicht zu sehen gibt: Rita Süssmuth als Tour-Guide durch den Berliner Reichstag, beim Turnen auf dem Assistentinnen-Kongress und beim Ausspannen in den eigenen vier Wänden.



So., 30. Oktober, 15.40 Uhr, WDR
Hexen - Die Rückkehr der magischen Frauen
Frauengruppe um Dorothee von Gagern
Die Welt der magischen Frauen ist eigentlich eine verborgene. Die meisten organisieren sich in geheimen Zirkeln - "Covens" genannt. Autor Wolfgang Luck ist es dennoch gelungen, Einblick in ihre Rituale zu bekommen. Es ist eine Spurensuche durch die verschiedensten Spielarten: Esoterik und Okkultismus gehören dazu, aber auch die Sehnsucht, die Natur neu zu erleben. Da ist zum Beispiel die schwäbische Hexengruppe um die Ritualleiterin Syrilia, die im strömenden Regen um einen Kraftplatz tanzt, um in Kontakt zu kommen mit den "Seelen der Ahninnen". Die modernen Hexen wollen das fast verloren gegangene Kräuter- und Heilwissen der verfolgten Frauen aus dem Mittelalter wieder aufleben lassen. Und ein rein männliches Kamerateam ist deshalb unterwegs im Wald mit einer öko-feministischen Frauengruppe... Wir treffen aber auch ganz junge Hexen. Carina und Isabelle sind gerade mal 15 und die Hexen-Serie "Charmed" hat sie auf die Idee gebracht, es selbst einmal mit dem Zaubern zu versuchen. In der Walpurgisnacht haben sie einen Liebeszauber ausprobiert, geklappt hat es nicht so recht: "Wir müssen halt noch einiges dazulernen". Sektenbeauftragte finden den neuen Magie-Boom gar nicht lustig. Labile Menschen könnten in Abhängigkeiten geraten und psychische Mechanismen in Gang gesetzt werden, die sich schwer kontrollieren lassen, warnt die Hexen-Expertin der evangelischen Landeskirche Hamburg Lademann-Priemer.



Di., 01. November, 14.05 Uhr, 3sat
Clever und ganz schön cool - Frauen in Shanghai
Film von Jochen Graebert700 Frauen aus Shanghai hat die Hobbyfotografin He Zhaoya fotografiert. Anfänglich ging es ihr nur um die Kunst, doch dann interessierte sie sich immer mehr für die Charaktere der fotografierten Frauen, so dass sie ein Buch über die Bewohnerinnen Shanghais schrieb. Der Film zeigt einige dieser Frauen und wie verschieden ihre Lebensvorstellungen sind: Gu Wenying gehört mit ihren 22 Jahren zur "modernen Generation", Zou Shi ist 95 Jahre alt, und als sie geboren wurde, regierte in China noch der Kaiser.



Mi., 02. November, 02.15 Uhr, 3sat
Shanghai Mon Amour
Die Pop-Poetin Mian MianFilm von Francesco Conversano und Nene GrignaffiniSex, Drugs & Rock 'n' Roll in China: Die Schriftstellerin Mian Mian beschreibt in ihren Büchern das neue, wilde China. Ihr Debüt "Lalala" zog die chinesische Zensur drei Tage nach Erscheinen aus dem Verkehr, danach kursierte es in Raubkopien und wurde zum Kultbuch der Jugendlichen. Mian Mian, Pop-Poetin und Szenestar Shanghais, führt durch die unbekannte Seite ihrer Stadt und stellt Künstler und Kreative vor und zeigt, was es offiziell im Reich der Mitte gar nicht gibt: das Nachtleben, die Welt der Drogen, die Lesben- und Schwulen-Szene.
 

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