Sa, 19.04., ONE 08:15 Uhr
Albert Nobbs, UK/USA/Irland/FRA 2012, R: Rodrigo García****
Eine Frau [superb: Glenn Close] arbeitet um 1900 als männlicher Hausdiener Albert Nobbs in der vornehmen Dubliner Gesellschaft und fürchtet, dass ein Maler [Janet McTeer], der vorübergehend in seiner Kammer übernachten soll, sein Geheimnis verraten könnte. Grandios gespielt, bewegend und in jeder Hinsicht sehenswert!
Sa, 19.04., RBB 22:00 Uhr:
Donna Leon – Venezianisches Finale
D 2003, R: Sigi Rothemund, Krimi: Donna Leon*
Commissario Brunetti [Uwe Kokisch] geht der Ermordung eines homophoben Dirigenten nach und verdächtigt u. a. die lesbische Opernsängerin Flavia Petrelli [Leslie Malton], die mit ihrer Agentin Brett Lynch [Gesine Cukrowski) zusammenlebt. Naja …
Sa, 19.04., BR 22:45 Uhr:
Ziemlich beste Freunde
Frankreich 2011, R: Olivier Nakache, Eric Toledano*
Der gelähmte Philippe [François Cluzet] freundet sich mit seinem neuen Assistenten, dem Senegalesen Drisse [Omar Sy] an. Philippes Sekretärin Magalie [Audrey Fleurot] lebt lesbisch. – Warum aus dem Assistenten, der ein Algerier war, ein Senegalese werden musste, lässt sich in der vom Kinopublikum innig geliebten Verfilmung auf den ersten Blick nicht erkennen …
So, 20.04., SWR/SR 12:35 Uhr:
Das Wirtshaus im Spessart
BRD 1957, R: Kurt Hoffmann+
Komtess Franziska [Liselotte Pulver] schlägt sich nach ihrer Geiselnahme auf die Seite der Spessart-Räuber und mischt sich in Männerkleidern unter die illustre Schar um den Räuberhauptmann [Carlos Thompson]. Nettes, aber belangloses Spiel mit Geschlechterrollen und Moral
So, 20.04., ONE 18:20 Uhr:
Die fabelhafte Welt der Amélie
Frankreich 2000, R: Jean-Pierre Jeunet*
Im Tarnmäntelchen eines Märchens kommt diese extrem bürgerliche Komödie daher: Amélie [Audrey Tautou] sucht nach dem Mann, dem die Kinderschätze in ihrem Haus gehören, und gerät so an manch falsche Adresse. Eine der Dominiques, die Amélie aufsucht, trägt einen Anzug, raucht und betrachtet sie genüsslich. Freilich macht Amélie, dass sie weg kommt …
Mo, 21.04., ZDFinfo 07:00 Uhr:
Tabu – Was es in der DDR nicht geben durfte
D 2025, R: Nina Rothermundt
Unter anderem mit diesem Thema: Im Gegensatz zur BRD (1994) schaffte die DDR den Paragrafen 175, der Sex zwischen Männern unter Strafe stellte, bereits 1968 ab. Doch das bedeutete nicht, dass Schwule und Lesben in der DDR gern gesehen waren
Mo, 21.04., WDR 10:35 Uhr:
Coco Chanel
FRA/ITA/UK 2008, R: Christian Duguay
Eine weitere biografische Verfilmung des Lebens der Modeschöpferin Coco Chanel (1883-1971), diesmal mit Shirley MacLaine in der Titelrolle. Ob hier ihre Beziehungen zu Frauen Thema sind, weiß ich nicht; in der Besetzungsliste waren ihre Geliebten (z. B. Misia Sert (1872-1950) und Nicoletta Arrivabene (1906-1986)) nicht zu finden, ist also vermutlich eine heteronormierte Biografie … Zweiter Teil: So, 27.04., ONE 14:45 Uhr
Mo, 21.04., 3sat 20:15 Uhr:
Tod auf dem Nil
UK 1977, R: John Guillermin+
Hercule Poirot [Peter Ustinov] ermittelt auf einem Nildampfer, auf dem ein Mord verübt wurde. Dabei beobachtet er auch die Witwe Mrs. Van Schuyler [Bette Davis] und die ihr in einer Art Hassliebe verbundene Gesellschafterin (?!) Miss Bowers [Maggie Smith] … Gefühlt ist dies der seit Jahrzehnten am häufigsten wiederholte Film im deutschen Fernsehen…
Mi, 23.04., ARD 01:50 Uhr:
Im Zweifel
D 2015, R: Aelrun Goette*
Die engagierte Pfarrerin Judith Ehrmann (Claudia Michelsen) betreut neben ihrem Kirchenjob Angehörige von Unfallopfern und fürchtet plötzlich, ihr Mann und ihr Sohn könnten in einen Fall von Fahrerflucht verwickelt sein. In einer Sitzung der Landessynode setzt sie sich für die Anerkennung einer lesbischen Pfarrerin ein
Fr, 25.04., 3sat 20:15 Uhr:
Alice
D 2022, R: Nicole Weegmann***
Zweiteiler: Die Geschichte der Emma“-Herausgeberin und Journalistin Alice Schwarzer [hier: Nina Gummich], die am 3. Dezember 2022 achtzig Jahre alt wurde, wird hier in einem sehr wohlwollenden Porträt nacherzählt; Konfliktlinien und Fehltritte lassen sich leider nur erahnen. Trotzdem ist die Biografie nicht uninteressant. Zweiter Teil am 2. Mai!
Fr, 25.04., ProSieben 01:30 Uhr:
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
USA/Kanada/UK 2010, R: Edgar Wright*
Kriegerische Fantasyromanze: Scott muss die Ex-Lover seiner Angebeteten besiegen, darunter auch eine Lesbe …
Sa, 26.04., BR 20:15 Uhr:
Bamberger Reiter. Ein Frankenkrimi
D 2012, R: Michael Gutman**
Die Kommissare Peter Haller und Sven Schäuffele klären einen Mord an einer jungen Western-Reiterin, deren Pferd mit einem gespannten Seil zu Fall gebracht wurde. So. Wenn ich euch jetzt an die gängigen Lesbenklischees erinnere, wisst ihr schon, wie der dumpfbackene Krimi ausgeht …
Mi, 30.04., MDR 00:10 Uhr:
Kroymann
D 2021
Eine Folge der Sketchserie von und mit Maren Kroymann
Do, 01.05., SRF2 10:30 Uhr:
Aus dem Schatten ans Licht
Schweiz 2019
Reportage über den hier als „das späte Coming Out“ kategorisierten Lebenswandel von Menschen ab 50, phhhh, also von fast jungen Hüpfern …
Do, 01.05., Phoenix 20:15 Uhr: N E U ! ! !
Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich
Österreich 2022, R: Robert Gokl
Doku über die Wienerin Ruth Maier (1920-1942), die – ähnlich wie Anne Frank (1919-1945) in Amsterdam – ihre Beobachtungen und Gedanken als von den Nazis Verfolgte schriftlich festgehalten hat. Bis zu ihrer Deportation und Ermordung führte Maier mit der Dichterin Gunvor Hofmo (1921-1995) in Norwegen, wohin sie mit ihrer Familie 1940 geflüchtet war, eine kurze, aber glückliche Beziehung. Siehe zu Ruth Maier und Gunvor Hofmo auch den Beitrag von Raimund Wolfert auf der Seite des Arolsen Archives – International Center of Nazi Persecution: https://arolsen-archives.org/news/die-zwillingsseelen-ruth-maier-und-gunvor-hofmo/
© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2025)
Ingeborg Boxhammers Bewertungen im Spielfilmbereich liegen folgenden Kategorien zugrunde (Wertung nach dem Sternchenprinzip):
* * * * * * * * 8 Sterne: Lesbisches macht mehr als 90 Prozent der Handlung aus. Ohne dies würde der Plot nicht mehr funktionieren. Lesbischsein/“Anderssein“ wird hier nicht negativ bewertet.
* * * * * * * 7 Sterne: Es geht überwiegend um lesbisch handelnde Frauen. Sie erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb des auch anderes ausführenden Handlungsstrangs.
* * * * * * 6 Sterne: Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit lesbischen Frauen vorhanden und unübersehbar!
* * * * * 5 Sterne: Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst oder dient lediglich dazu, das Thema süffisant auszuschlachten.
* * * * 4 Sterne: (Nebenrollen-)Lesben oder lesbische Affären werden sind deutlich sichtbar und über einige Sequenzen des Films präsent.
* * * 3 Sterne: Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die selten verfolgt werden.
* * 2 Sterne: Es taucht mal „etwas Lesbisches“ auf, wird erwähnt oder gezeigt; mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick oder eine eindeutige Anmache …
* 1 Stern: So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!
+: (Queere) Andeutungen und/oder Zwischentöne, Trans*-Darstellungen oder sog. Hosenrollen.
© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2025)
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Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org