Hg Nicola Sternfeld:
Fröhliche Weihnachten für freche Frauen
Piper 3,- EUR

Für sehr, sehr viele Menschen in der Welt ist Weihnachten (sofern es in ihrem Kulturkreis begangen wird) und die Zeit danach längst nicht mehr das traute Fest aus der Kindheit. Unlängst las ich in einer deutschen Frauenzeitschrift, dass die Anzahl der Singlehaushalte in Deutschland 36,1 % betragen. Das spricht Bände... Der Heilige Abend wird mittlerweile sicherlich genauso häufig mit Freunden begangen wie einst mit der Familie.
Die Frauen in diesem Büchlein (mit 3 EUR übrigens ungeheuer Julklapp-tauglich!) befinden sich demzufolge auch alle in unterschiedlichen Lebenssituationen. Jede begeht die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf ihre eigene Weise und alle erleben dabei ziemlich kuriose, verrückte und auch traurige Dinge, wie das Leben eben so spielt. Alles in allem nicht wirklich der Zickenalarm, den das Cover verspricht
Die Autorinnen dieser hübschen Weihnachtsanthologoie sind: Edith Einhart, Gaby Hauptmann, Anna Kalman, Karina Klein, Lorna Landvik, Katarina Mazetti und Sybille Schrödter.
Monika Richrath
 
     
  Susann Rehlein (Hrg.):
Alles Lametta - Autoren feiern das Fest der Liebe

Für alle Daheimgebliebenen oder dann doch "nach Hause" gereisten Menschen eine prima Lektüre, die sich auch für die Zeit "zwischen den Jahren" anbietet. So genannte junge AutorInnen durften loslegen und haben losgeschrieben, darunter auch Antje Ravic Strubel und Susanne Betancor. Und es ist schon interessant, was den Damen und Herren alles so einfällt zum Fest der Feste. Amüsant, befremdlich, lesenswert allemal!
Ulrike Anhamm
 
     
  Edith von Welser und Barbara Ettl:
Der Club der Köchinnen. Lauter Lieblingsrezepte
Piper Verlag

Was haben Sissi Perlinger, Maria von Welser, Marianne Koch oder Michaela May gemeinsam? Klar, sie sind Frauen, sie sind berühmt ñ und sie kochen alle gerne. Was und wie, das verraten sie im "Club der Köchinnen". Aber nicht nur sie: Insgesamt 66 Frauen stellen ihre Lieblingsgerichte vor, und nicht alle von ihnen sind "Promis". Wir erfahren auch, was die Filmkritikerin der Abendzeitung, Ponkie, gerne brutzelt, oder was die Künstlerin und Regisseurin Xiao Hui Wang ihren Gästen serviert.
Das Besondere daran: Keine der Hobbyköchinnen hat Lust auf aufwändige, langweilige Rezepte. _Die Damen kochen mit Spaß, und das muss schnell gehen. Nebenbei vertrauen sie uns auch noch Anekdoten aus ihrem Leben und ganz persönliche Küchentipps an.
Die Rezepte selbst sind weltumspannend: Vom Thai-Curry über Sauerkrautsalat mit Honig bis zu Coq au vin, Lachs-Lasagne oder Tutzinger Zwetschgendatschis. Für jede Lebenslage ist was dabei ñ es gibt Rezepte für Vorspeisen, Hauptgerichte, Desserts und sogar für ganze Menüs.
Das schön aufgemachte, quietschbunte Buch mit vielen Fotos lädt nicht nur zur kurzweiligen Lektüre und natürlich zum Nachkochen ein, sondern ist auch ein prima Geschenk zum Unter-den-Weihnachtsbaum-Legen.
Claudia Frickel
 
     
  Elke Heidenreich, Tom Krausz:
Macbetth Schlafes Mörder

Hui, hui. Zur dunklen Jahreszeit jenseits von Klimperei und Zimtgedöns empfiehlt sich gerne dieses, schon recht besondere Buch. "Was ist das Böse, woher kommt es? Wozu ist der Mensch fähig?" fragt sich Elke Heidenreich, die auf der Basis von Shakespeares Macbeth balancierend sozusagen laut vor sich hin denkt und sich dazu zahlreiche Zitate zur Brückenfindung ausgesucht hat. Keine schlechte Idee. Der Clou an diesem Band jedoch ist nicht nur die inhaltliche, sondern auch die optische Umsetzung. Die ist meisterlich dank der Photos von Tom Krausz und dank der grafischen Umsetzung. Ein interssantes Geschenk für intessierte LeserInnen; nicht ganz billig, aber es lohnt sich!
Ulrike Anhamm
 
     
  Georg Lobmayr, Anselm Sprin, Martin Rasper:
The Seven Seasons
Frederking und Thaler

Tenor dieses außergewöhnlichen Bild- und Lesebandes: es gibt nicht nur die vier bekannten, sondern sieben Jahreszeiten. Die neue Folge heißt: Frühling, Sommer, Trockenzeit, Sturmzeit, Regenzeit, Herbst, Winter. Die Autoren behaupten also: Trockenzeit, Regenzeit und die Zeit der Stürme gestalten mit den uns schon bekannten Jahreszeiten im Prinzip das Leben auf der Erde. Und das belegen sie wort- und bildgewaltig in ihrem Bildband. Interessant und oftmals lehrreich obendrein. Ein richtig schickes Geschenk also - auch für sich selbst!
Ulrike Anhamm
 
     
  Yongyooth Thongkonthun
Iron Ladies
Thailand 2001 104 min OMEU, Farbe
Edition Salzgeber

Eine Volleyballmannschaft soll neu aufgebaut werden. Der neue Trainer ist ...eine Trainerin. Ein Mannschaftsmitglied ist.... ein Transvestit. Das ist der hetero-Restmannschaft zu viel. Sie steigen aus. Trainerin und Transe bauen ein neues Team auf und versammeln eine Mannschaft der Underdogs Thailands um sich. Es beginnt ein tuntiger Aufstieg von der Bezirksliga bis zur Nationalmeisterschaft. Gegnerische Teams können nicht fassen, dass eine Tuntentruppe mit Hinternwackeln überhaupt eine Chance hat; wenn sie verlieren, behaupten sie, die Transen hätten sie mit ihrem weibischen Getue verwirrt.
Und das machen sie meisterlich. Sie kreischen, raufen sich in Frisuren, kaufen auf dem Markt schwule Rambutans, Plastikteddies und Strassdiademe und nennen sich die Iron Ladies. Denn eiserne Disziplin und ebensolche Muskeln sind von Nöten, es der Heterowelt zu zeigen. Bald ist ganz Thailand verrückt nach der Volleyballmannschaft, die tänzelnd und kreischend von Sieg zu Sieg eilt. Aber selbstverständlich gibt es auch die Funktionäre und Mannschaftsbosse, die alles daran setzen, diese Erfolgsserie zu beenden. Und der einzige Hetero, der Mannschaftskapitän, kommt bei seiner Freundin in immer größeren Erklärungsnotstand.
Sind auch manche Einstellungen ein bißchen zu verwackelt in diesem
Film, so wird das wettgemacht durch die Schauspieler, die alle Register des komödiantischen und ernsthaften Spiels ziehen. Der Film ist in thailändischer Sprache gedreht worden, englisch untertitelt, und es ist schon toll zu sehen, wie dieser schräge Humor gepaart mit Tiefgang auch für westliche Augen und Ohren nicht nur verständlich, sondern lohnenswert ist. Besonders klasse: die schrägen Drillinge April, Mai und Juni, die grundsätzlich immer synchron sprechen, kreischen und die Ärmchen hochwerfen.
Ein dreifaches Huchgott und 15 TRIEN auf der nach oben offenen TUCKskala für diesen völlig abgedrehten Film. Extrem kultverdächtig!!!
Michael Klevenhaus
 
     
  Jürgen Friedenberg:
Männerliebe pur - Erotische Gedichte
Frieling Verlag
Wenn Sie noch rasch ein kleines Geschenk für den netten schwulen Mann von
nebenan oder Ihren charmanten Briefträger brauchen, hier haben wir das Richtige
für Sie:
"Männerliebe pur - Erotische Gedichte" von Jürgen Friedenberg
Ca 40 kleine Dichtungen, meist gereimt und von entwaffnender Aufrichtigkeit über
all die vielen kleinen und grossen Momente, die das schwule Leben so mit sich
bringt. Ohne künstlerische Distanz oder allzu hohen literarischen Anspruch
schreibt Friedenberg eins zu eins seine urpersönlichen Gefühle, Erlebnisse und
Träume in Versform auf. Besuche des aidskranken Freundes im
Krankenhaus,Stoßgebete zum Herrn, allegorische Naturbetrachtungen, die einfachen
Dinge des Lebens - kein Stoff zu klein/zu groß, als daß er nicht für mindestens
einen Vierzeiler etwas hergibt. Sicher ist für jeden der eine oder andere Satz
dabei, der sich auch mal fürs Poesiealbum oder eine Grusskarte zitieren
lässt("... Mein Altenteil ist geil und lang, ich leih es Dir, drum sei nicht
bang, ..."). Und sicher ist das alles keine Weltliteratur und willís wohl auch
nicht sein. Die Uneitelkeit und Ehrlichkeit Friedenbergs macht diese kleine
Gedichtesammlung jedoch zu etwas in ihrer Art wirklich Einmaligem.
Friedenberg möchte seine Gedichte "an den Mann bringen", und für Frauen ist das
auch wirklich alles nichts. Aber Weihnachten steht schon im Hausflur und 6,--
Euro sind wahrlich kein hoher Preis, wenn es darum geht, Glanz in die Augen
unserer schwulen Mitmenschen zu zaubern!
Regine Anhamm
 
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