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Höchst
ungewöhnlich ging am 12. Juni der 26. Lesbenfrühling zuende: dem Orga-Team
wurde ein Strauß Rosen überreicht.
(Die ein oder andere unter Ihnen erinnert sich vielleicht noch an andere Formen der
Kritik, in der Obst und Gemüse eine nicht unerhebliche Rolle spielten) Das Lob
hatten die Damen sich allerdings wirklich verdient. Selbst als sich bereits am Samstag
herauszukristallisieren begann, das die Besucherinnenzahl weit unter den Erwartungen
lag, behielt das Orga-Team die Nerven, der allgemein befürchtete Spendenaufruf
erscholl bis zum Sonntagabend nicht. Bis zum Redaktionsschluss stand der genaue Fehlbetrag
noch nicht fest.
Nur
knapp 2000 der 3000 erwarteten Frauen hatten den Weg nach Bochum gefunden. Insgesamt
zeichnete sich das LFT Bochum durch eine entspannte Atmosphäre aus. Selbst der
Anti-SM-Aktion schien am Sonntag ein wenig der Schwung zu fehlen. Ganz besonders
gelobt wurde das Orga-Team für die engagierte Vorbereitung und Organisation
der Teilnahme Andersfähiger, die tatsächlich Früchte trug und zu einer
erhöhten Teilnahme andersfähiger Lesben beitrug.
Und doch kann man nicht umhin, sich angesichts der gesunkenen Besucherinnenzahlen
(die mit 3000 sicherlich nicht zu hoch angesetzt waren) zu fragen, ob die Organisation
einer Veranstaltung wie das LFT überhaupt noch sinnvoll ist? Neue Impulse sind
von den LFT-Treffen leider keine zu erwarten; alles scheint bereits gesagt und diskutiert;
bei den hier und da aufkeimenden Debatten scheint es sich letztendlich lediglich
um den Ausschluss einer oder mehrerer Personengruppen zu drehen.
Da kommt es wirklich höchst gelegen, dass sich die Lesben der Stadt Rostock
bereit erklärt haben, das LFT 2001 in ihrer Stadt zu organisieren. Nicht nur,
dass damit das LFT zum ersten Mal in Ostdeutschland stattfindet (noch dazu in einer
am Meer gelegenen Stadt!), sondern hier endlich einmal Schritte in die längst
fällige Annäherung von Ost-und Westlesben unternommen werden könnten.
Das verspricht in jedem Fall spannend zuwerden. Für 2002 haben sich die Hamburgerinnen
wieder bereit erklärt, Gastgeberinnen zu sein; ob sie dabei jedoch so ohne weiteres
auf den Großstadtbonus hoffen dürfen, soll dahingestellt bleiben, der
gleichzeitig in Hannover stattfindende Tummelplatz wird sicherlich ein wesentlich
größeres Publikum anziehen.
Der geplante Verein ÑLesbenfrühling e.V.ì konnte im übrigen nicht ins Leben
gerufen werden, da für die Vereinsgründung festgesetzte Mitfrauenzahl von
1000 nicht erreicht worden ist.
mor |
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