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Aber nicht nur! Es läßt sich Geschmack hinzufügen, und auch andere Körperteile können von diesem Zeug profitieren. Und überhaupt gibt es vielfältigste Einsatzmöglichkeiten. Im Mittelpunkt des Interesses steht aber die Verwendung für das was - mit einiger Wahrscheinlichkeit und Übung - Spaß macht: Sex!

Es geht hier um die Herstellung von Gleitgel. Natürlich ist Gleitgel in verschiedenen Zusammensetzungen auch ganz normal käuflich zu erwerben (Apotheke, Sex-Shop, Sextoy-Versand), aber es selbst herzustellen/oder herstellen zu lassen, hat Vorteile: Du weißt, was drin ist. Gerade empfindliche und allergiegeplagte Schleimhäute wissen sowas zu schätzen. Außerdem ist das Gleitgel meist kostengünstiger als die Industrieprodukte.

Nun wird die körperbewußte Skeptikerin einwerfen: "Wozu Gleitgel? Mein Körper stellt doch selbst Glitsche her!ì Unterstützung von der kapitalismuskritischen Ökolesbe wird ihr sicher sein: "Wenn es beim Sex schrammt, hilft am besten Spucke! Ich boykottiere die ausbeuterische Pharmaindustrie!ì Sicher.

Und vielleicht ist der Körper aufgrund welcher Schwächezustände nicht voll auf der Höhe der Mösen-Saft-Produktivität und will aber trotzdem Sex. Oder die Möse ist noch sehr empfindlich, weil sie erst seit kurzem eine Vaginal-Pilz-Invasion hinter sich hat. Oder eine ist sowieso nicht zufrieden mit der Menge der bei Erregung entstehenden Feuchtigkeit und empfindet Berührungen an der Klit als unangenehm. Oder weil sie sich etwas in den Hintern schieben oder schieben lassen will, ohne das Risiko einzugehen, sich zu verletzen. Oder weil es einfach ganz wunderbar ist, wenn Möse, Arsch und alles drumherum nicht nur feucht, sondern klatschnaß sind...

Das folgende Rezept ist eines für wasserlösliches Gleitgel, es ist also auch für Safer Sex geeignet, da es Latex/Gummi nicht angreift. Außerdem hat es den Vorteil - Liebhaberinnen von Seidenwäsche werden aufatmen - daß das Zeug mühelos aus den zartesten Stoffen wieder herauszuwaschen ist.

Zudem ist das Gel gesundheitlich ungefährlich: Hydroxyethylcellulose ist beispielsweise auch ein Bestandteil von Zahnpasta. Also keine Angst vor Kontakt mit der Mundschleimhaut. Allerdings läßt der Geschmack zu wünschen übrig, der läßt sich durch Zufügen von Aromen (z.B. Backaromen wie Zitrone, Rum, ätherische Öle) aufpeppen.(Dann ist die Glitsche aber nicht mehr für Safer Sex geeignet, da die meisten Aromen in einer Ölverbindung stecken. Und die verträgt sich mit Latex nicht, weil es dieses porös macht.) Ebenfalls läßt sich die Farbe variieren: In jedem gut sortierten Supermarkt ist Lebensmittelfarbe zu bekommen. Die kreative Lesbe könnte sich das Gleitgel von der Apothekerin ihres Vertrauens herstellen lassen (es können sich - mindestens - sehr interessante Gespräche ergeben) und Aroma und Farbe selbst in den phantasievollsten Zusammenstellungen dazumixen: Grüne Glitsche mit Zitronengeschmack, blaue mit kühler Minze oder feurig-orange mit Amaretto-Geschmack.


Und nicht nur für eine selbst ist das Zeug möglicherweise eine Bereicherung, es läßt sich auch hervorragend an herzallerliebste Freundinnen, aufregende Liebhaberinnen, freundliche Nachbarinnen, nette Kolleginnen ... verschenken. Eventuell als Starthilfe für die Umsetzung von Frühlingsgefühlen.


Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind: Massagemittel, Haargel (besonders für feines Kopfhaar geeignet) und als Hilfe, um engsitzende Fingerringe abzustreifen. Probiert es aus und laßt uns Eure Lieblingsvariante wissen!



Gleitgel


90 ml destilliertes Wasser

10 g Glycerol 85%

2,5 g Hydroxyethylcellulose

0,1 g Sorbinsäure

0,1 g Kaliumsorbat


Die Hydroxyethylcellulose muß 24 Stunden vermischt mit Glycerol quellen. Dann die restlichen Bestandteile vermischen und alles zusammen bringen. Bei Neigung zu Allergien können die Konservierungsstoffe Sorbinsäure und Kaliumsorbat weggelassen werden; dann hält sich das Gel aber nicht so lange und sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden.



Daniela Hansen




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