|
||
Gay Games 2006 ñ ein Zwischenbericht | ||
![]() Im Wesentlichen scheint es, wie so häufig im Leben, an den Finanzen gescheitert zu sein. Während sich die FGG vor dem Hintergrund der bisherigen finanziell desaströsen Gay Games für eine geringere Teilnehmerzahl von insgesamt 12 000 Sportlern ausspricht, sind die Kanadier anderer Ansicht. Mindestens 16 000 Teilnehmer müssten zugelassen werden, um schwarze Zahlen zu schreiben ñ denn: je größer ein Event, desto interessierter die Bevölkerung und demzufolge auch umso stärker das Interesse bei den Medien und last but not least bei einer Vielzahl an Sponsoren. Auch die Verwaltung der Gelder ist umstritten. Équipe Montréal ist nicht einverstanden, dass sämtliche Gelder in Fremdregie verwaltet werden, nämlich von der FGG. Schließlich sei es das eigene Land, das sich dazu bereit erklärt, die Spiele mit fünf Millionen kanadischen Dollar zu unterstützen. Zudem stelle die FGG, im Übrigen nicht nur aus Sicht von Equipe Montréal, keine repräsentative Vertretung der weltweiten schwulen, lesbischen, bisexuellen und Transgendergemeinschaft dar. Die FGG ist da anderer Meinung: Montréal 2006 habe es ausschließlich auf die "Marke" Gay Games abgesehen, aber sei demgegenüber nicht bereit zu Kompromissen. In der homosexuellen Sportwelt ist Unruhe eingekehrt. Was nun? Keine Gay Games in 2006? Keinesfalls! Es ist davon auszugehen, dass uns das Jahr 2006 gleich zwei sportliche Spitzenevents bescheren wird. Zum einen die inoffiziellen Gay Games mit der Bezeichnung "Rendez-Vous Montréal 2006", die vom 29. Juli bis 5. August in der kanadischen Metropole stattfinden. Zum anderen die "offiziellen" Spiele. Nur bleibt abzuwarten, ob die Gay Games VII letztendlich in L.os Angeles oder Chicago ausgetragen werden. Der zweitplazierte Anwärter Atlanta hat seine Bewerbung nämlich im Zuge der gescheiterten Vertragsunterzeichnung zurückgezogen. ![]() Wie umstritten die Rolle der FGG bei den Gay Games auch sein mag ñ und sei sie ausschließlich auf die glückliche Position des Patentinhabers für die Bezeichnung Gay Games beschränkt, bleibt doch zu hinterfragen, wie die rosa-lila Sportwelt ohne die FGG aussähe. Zahlreiche Events über den gesamten Globus verstreut, ähnlich dem "Welche CSDs schaffe ich in diesem Sommer abzugrasen-Ansporn" würden vermutlich ein allgemeines Gay-Sport-Event-Hopping in der Community auslösen. Aber könnte es nicht sein, dass es gerade die Einmaligkeit ist, die den besonderen Reiz der Gay Games ausmacht? Mark Tewksbury ist jedenfalls der Ansicht, dass mittlerweile zehntausende Aktive innerhalb der GLBT-Sports-Gemeinde vereint sind, so dass nicht nur ein Event innerhalb von vier Jahren stattfinden sollte. Nicole Behrens Nützliche Internetadressen: www.montreal2006.org www.gaygames.com www.chicago2006.org www.gamesberlin.de |
||
www.lespress.de
© 2004:
lespress-Verlag, Dyroffstr. 12, 53113 Bonn